Der Heißluftballon und seine Bestandteile
Ein heutiger moderner Heißluftballon besteht aus vielen Einzelteilen: dem Ballonkorb, der die Personen und den Gasvorrat trägt, dem Ballonbrenner, der für den Auftrieb zuständig ist, und der Ballonhülle, die die heiße Luft enthält. Wie ein Ballon aufgebaut wird, das lesen Sie über den Ablauf einer Ballonfahrt .
Die wichtigsten Bestandteile eines Heißluftballons sollen hier vorgestellt werden.
Der Ballonkorb
Früher wurden die Ballonkörbe aus Weide hergestellt – so auch heute noch! Kein Material hat sich so gut bewährt wie das Weidegeflecht, das beim Start und der Landung nachgibt, nicht bricht und die Insassen wieder wohlbehütet auf den Boden zurückbringt. Es ist robust und elastisch zugleich.
Der Ballonbauer fertigt zunächst eine ausgeklügelte Platte aus Holz mit einem Drahtgeflecht an und spannt im nächsten Schritt die Weide um das Gerüst. Das sieht dann so aus:
Foto: Ein Ballonkorb für maximal fünf Personen
Foto: Ein größerer Ballonkorb mit mehreren Abteilen und drei Brennern. Der Pilot steht in der Mitte direkt unter dem Brenner.
Foto: Auch das gibt es – ein sogenannter Cloudhopper für 2 Personen ohne Korb. Die Ballonfahrer sitzen neben den Gasflaschen.
Ein solcher Ballonkorb kostet je nach Größe und Ausführung mindestens 5.000 EUR. In den Ecken steht bei den kleineren Ballonen jeweils eine Gasflasche, größere Ballonkörbe sind in Abteile aufgeteilt: Der Pilot mit den Flaschen sowie ein oder mehrere Abteile für die Gäste.
Der Ballonbrenner
Der Ballonbrenner erzeugt die heiße Luft, die für den Aufstieg erforderlich ist. In Deutschland werden die Ballonbrenner mit Propangas betrieben, in anderen europäischen Ländern wird auch Butan benutzt. Die Flamme erzeugt eine Temperatur von 1200 Grad und ist je nach Außentemperatur zwischen drei und fünf Meter lang.
Bei einer Ballonfahrt im Sommer beträgt die Temperatur im oberen Teil des Ballons zwischen 80 und 120 Grad. Dies reicht dann, je nach Größe des Ballonkorbs und der Ballonhülle, zwischen zwei und zehn Personen in die Luft zu bringen.
Die Ballonhülle
Die Ballonhülle beinhaltet die heiße Luft, die zum Auftrieb nötig ist. Sie besteht aus einem Polyester-Nylon Gemisch, ist sehr reißfest aber auch sehr leicht. Ein Ballon mittlerer Größe mit ca. 3.400 Kubikmeter wiegt knapp über 100 Kilogramm und ist im aufgebauten Zustand über 20 Meter hoch.
Die Ballone werden aus Stoffbahnen zusammengenäht, die dem Ballon die Form geben. Modelle mit 8 bis 16 Bahnen werden für kleine Ballone benutzt, die Oberfläche ist allerdings dadurch nicht sehr glatt. Größere Ballone haben 24 Bahnen, diese eignen sich durch ihre glatte Oberfläche auch bestens um Werbung anzubringen.
Foto: Ballon mit 8 Bahnen
Foto: Ballon mit 24 Bahnen
Die Bestandteile einer Ballonhülle: Das Parachute
Das Parachute am oberen Ende der Ballonhülle ist ein ausgefeiltes System mit Schnüren, welches der Pilot von unten im Korb stehend bedienen kann. Während der Fahrt öffnet er das Ventil über einen Seilzug, heiße Luft strömt aus und der Ballon sinkt.
Mittlerweile gibt es zwei verschiedene Systeme: Das herkömmliche Parachut wird mit einem Seil herruntergezogen und kann nicht mehr geschlossen werden. Zieht der Pilot also zuviel am Seil, kann er das Ventil nicht mehr schließen. Das neuere System „Paravent“ klappt wie ein Regenschirm nach innen und die Luft entweicht sehr schnell. Der Pilot kann das Ventil mit einer zweiten Leine schnell wieder zuziehen. Dieses neue System veranlasst vor allem bei schnellem Wind eine sichere Landung, da die heiße Luft schneller entweichen kann.
von oben:
von innen:
geöffnetes Parachute nach der Landung:
Bestandteile einer Ballonhülle: Die Drehventile
Die Drehventile eines Ballons dienen dazu, den Ballon während der Fahrt um die eigene Achse zu drehen. Schnüre aus dem Ballonkorb gehen über Umlenkrollen nach oben zum Äquator des Ballons, wo große Schlitze aufgezogen werden können. Ist ein Drehventil geöffnet, entweicht heiße Luft, wodurch eine Luftzirkulation im Ballon entsteht und der Ballon sich um die eigene Achse drehen kann. Dies hat aber nichts mit der Richtungsänderung des Ballons zu tun. Da heiße Luft entweicht, muss der Pilot nachheizen.
Nützlich sind diese Drehventile bei der Landung des Ballons, um den Korb auf die lange Seite zu drehen. Dies ist besonderes bei sehr großen Ballonen nützlich. Für Ballone, die zu Werbezwecken in der Luft sind, dient dies zum Ausrichten der Werbung.
Von innen – der Pilot prüft die Leinen des Drehventils:
Von außen: Über der Ballonkennung D-OMNR erkennt man die drei vertikalen Bahnen, die per Seilzug geöffnet werden können.
Die weitere Ausrüstung
- Gasflaschen, die das Propangas enthalten
- Technische Geräte: Höhenmesser, GPS, Variometer (zeigt Fallen und Steigen an), Funkgerät
- Anhänger
- Windmaschine, die die kalte Luft in die Ballonhülle bläst.